10. Badenweiler Literaturtage "Familienbande"
Das renommierte Literaturfestival im Markgräflerland erwartet in diesem Herbst mit einem spannenden Thema und hochkarätigen Autorinnen und Autoren das Publikum. Aus ihren Büchern lesen: Bernhard Schlink, Jo Lendle, Felicitas Hoppe, Irina Kilimnik, Ulrike Draesner und Martin Mosebach.
Veranstaltungsdetails
FAMILIENBANDE
Die Badenweiler Literaturtage finden vom 05. bis 08. Oktober 2023 statt.
"Alle glücklichen Familien gleichen einander, jede unglückliche Familie ist auf ihre eigene Weise unglücklich."
Leo Tolstoi, Anna Karenina
"Familie ist die Welt, aus der wir kommen und die Welt, in die wir verstrickt bleiben - im Guten wie im Bösen. Ein unerschöpfliches Thema der Literatur."
Rüdiger Safranski
PROGRAMM
Donnerstag, 05.10.2023
20:00 Uhr Eröffnung
Rüdiger Safranski
Bernhard Schlink
Die Enkelin
Lesung und Gespräch mit Rüdiger Safranski
anschließend Einladung zu einem Glas Wein
Freitag, 06.10.2023
11:00 Uhr
Filmmatinée
Christoph Brech
zeigt seinen neuen Film NIGUNIM. Musik von Moritz Gagern
16:00 Uhr
Jo Lendle
Eine Art Familie
Lesung und Gespräch mit Nicola Steiner
20:00 Uhr
Felicitas Hoppe
Hoppe
Lesung und Gespräch mit Nicola Steiner
anschließend Einladung zu einem Glas Wein
Samstag, 07.10.2023
11:00 Uhr
Neue Anfänge in Badenweiler
Rolf und Hannes Langendörfer erzählen und lesen
Familiengeschichten aus Badenweiler
16:00 Uhr
Irina Kilimnik
Sommer in Odessa
Lesung und Gespräch mit Nicola Steiner
20:00 Uhr
Ulrike Draesner
Die Verwandelten
Lesung und Gespräch mit Nicola Steiner
anschließend Einladung zu einem Glas Wein
Sonntag, 08.10.2023
09:30 Uhr
Literaturgottesdienst
Ev. Pauluskirche
Liturgie: Dr. Marcus Held
11:15 Uhr
Martin Mosebach
Taube und Wildente
Lesung und Gespräch mit Rüdiger Safranski
GÄSTE
Bernhard Schlink
ist Jurist und lebt in Berlin und New York. Sein Roman "Der Vorleser" (1995) begründete seinen schriftstellerischen Weltruhm. 1999 WELT-Literaturpreis für sein literarisches Werk. "Die Enkelin" erzählt von einem alten Mann auf der Suche nach der unbekannten Tochter seiner verstorbenen Frau. Es ist auch ein Roman über die deutsch-deutsche Vergangenheit und die deutsche Gegenwart, voller Trauer und Hoffnung.
"Einer der erfolgreichsten und einer der vielfältigsten deutschen Schriftsteller der Gegenwart." DER SPIEGEL
Jo Lendle
Alma hat ihre Eltern schon als Kind verloren. Ihr Patenonkel Lud, kaum älter als sie, und seine Haushälterin werden für sie zu einer Art Familie.
Vom Kaiserreich über den Nationalsozialismus und die junge DDR bis in die Nachkriegszeit der jungen Bundesrepublik führt Jo Lendles raffiniert erzählter Roman "Eine Art Familie" über das Zerbrechen einer Familie. Jo Lendle, Verleger (Hanser) und Autor in München, war 2013 mit seinem Roman "Was wir Liebe nennen" schon einmal Gast der Badenweiler Literaturtage.
Felicitas Hoppe
Die Phantasiebiographie "Hoppe" erzählt von einer kanadischen Kindheit auf dünnem Eis, von einer australischen Jugend am Rande der Wüste, von Reisen über das Meer und von einer Flucht nach Amerika. Die Georg-Büchner-Preisträgerin von 2012 führt durch die Welt und von dort zurück in die deutsche Provinz, wo ihre Wunschfamilie immer noch auf sie wartet.
"Eine atemberaubende Sprachpartitur und eine lustvolle Eroberung verblüffender Schauplätze." CICERO
Irina Kilimnik
Unterhaltsam und bewegend erzählt Irina Kilimnik in ihrem Romandebüt "Sommer in Odessa" von einer unvergesslichen Familie und von Odessa im Schatten des beginnenden Krieges. Es ist ein bemerkenswerter Roman über Liebe, Verrat und eine Gesellschaft, in der in diesem Sommer 2014 erste große Risse sichtbar werden.
Irina Kilimnik wurde in Odessa geboren und kam mit 15 Jahren nach Deutschland. Sie lebt in Berlin. Autorin von Essays und Kurzgeschichten. Zwei Preise beim MDR-Literaturwettbewerb.
Ulrike Draesner
Der Bruch des 20. Jahrhunderts grundiert diesen Roman. Die Stadt Wroclaw war als Breslau deutsch bis 1945, und während nach Ende des zweiten Weltkriegs Deutsche von dort fliehen, kommen Polen aus dem Osten an. "Die Verwandelten" sind allesamt Frauen in diesem Buch, die sich selbst im Krieg abhandenkommen. Die nur leben können, indem sie schweigen. Ulrike Draesner gibt den Verwandelten ihre Stimme zurück. Die Bedeutung von Familie wandelt sich, Freiräume entstehen...
Ulrike Draesner lebt in Berlin und in Leipzig, wo sie das Deutsche Literaturinstitut leitet. Ihr Werk wurde vielfach ausgezeichnet, zuletzt mit dem Preis der LiteraTour Nord.
Martin Mosebach
Martin Mosebach erzählt in seinem neuen Roman von einer reichen, bösartigen Familie, deren mühsam gehütete Geheimnisse und Neurosen vor provenzalischer Kulisse auf einmal auf dem Esstisch liegen. "Taube und Wildente" ist voller innerer und äußerer Konflikte, aber auch voller Komik und Schönheiten, wie es sie in der Literatur nur noch selten gibt.
Ursprünglich Jurist, wandte Martin Mosebach sich bald dem Schreiben zu. Für seine Romane und Erzählungen erhielt er zahlreiche Auszeichnungen, darunter den Kleist-Preis und den Georg-Büchner-Preis. Mosebach lebt in Frankfurt am Main.
Christoph Brech
Sein neuer Videofilm NIGUNIM entstand zu Moritz Gagerns Musik. Die mit Stabpuppen gespielten Szenen einer jüdischen Hochzeit zeigen, aus drei Perspektiven aufgenommen, wie zwei jüdische Familien durch die Hochzeit neue Familienbande knüpfen...ob sie glücklich oder unglücklich ausgehen, wissen wir nicht...
Christoph Brech schuf seinen ersten Videofilm 1998. Seither ist das Medium Video zusammen mit Installation und Fotografie das Hauptausdrucksmittel des Künstlers, der in München lebt.
Rolf und Hannes Langendörfer
Der ehemalige Pfarrer Rolf Langendörfer ("ein wandelndes Lexikon des Badenweiler Geisteslebens") blickt mit seinem Sohn Hannes auf Familienerzählungen in der Badenweiler Literatur.
Weitere Informationen
www.badenweiler-literaturtage.de/
Ticket
empfohlen
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