Anne Vogd - "Gegendert wird, was auf den Tisch kommt"

Ihr Spezialgebiet: Die ‚heißen Eisen‘ unserer Zeit. Nachhaltigkeit, Körper- Kult, Mobilität, Älterwerden, Liebe oder ‚der neue Moralismus‘. 

Es geht um unsere Zeitgeistphänomene, die hitzigen gesellschaftspolitischen Debatten, die darum toben und um die Suche der Menschen nach den perfekten Koordinaten in ihrem persönlichen Sonnensystem. Die Absurdität des Alltäglichen und die Alltäglichkeit des Absurden wird auf der Bühne mal laut, mal leise, aber immer mit viel Wortwitz, überraschenden Pointen, absurden Perspektiven und einer überlebenswichtigen Portion Selbstironie ‚tranchiert‘. Die Dinge mit Humor zu betrachten, ohne sich über sie lustig zu machen, das ist der Anspruch dieser kurzweiligen Literaturperformance. Was heute richtig ist, kann morgen schon falsch sein – und übermorgen schon richtig falsch. Diesem täglichen Topfschlagen auf vermintem Gelände nimmt sich die Autorin an. 

Anne Vogd wirft einen launigen Blick auf eine Weltordnung, die sich ständig ändert und stellt sich dabei die Frage, was man in irrwitzigen Zeiten wie diesen höher halten sollte: den Kopf oder den Mittelfinger. Mit Herz, Haltung und Humor bewegt sie sich zwischen Ansprüchen, Widersprüchen und Freisprüchen und bekämpft dabei nonchalant Selbstzweifelvorräte, die weit über eine statistische Lebensdauer hinausgehen. Wenn das Leben mal wieder zu wahr ist, um schön zu sein, ist diese frische Art von ‚Literatainment‘ eine ultimative Allzweckwaffe. Aber auch sonst. Denn die amüsante Aufarbeitung des Zeitgeistgeschehens bietet auch über den hohen Unterhaltungsfaktor hinaus viel Wertvolles: Sie lädt zum Überdenken der eignen Position ein, macht Lust auf neue Sichtweisen und setzt einem überfrachteten Alltag, der uns oft orientierungslos zurücklässt, Leichtigkeit entgegen.